Weitere krankhafte Befunde am äußeren Genitale, die operativ oder interventionell behandelt werden, stellen Hydrozelen (Wasserbruch am Hoden) und Spermatozelen (Nebenhodenzysten) dar.

Hydrozele

Hodenwasserbrüche sind nicht selten und können in jedem Alter entstehen, bestimmte Formen können sogar angeboren sein oder im Kleinkindesalter entstehen.

Dabei bildet sich Flüssigkeit zwischen dem Hoden und den umgebenden Hodenhüllen, was normalerweise nur ein kosmetisches, aber kein funktionelles Problem darstellt. Große Hydrozelen können ein Schweregefühl am Hoden verursachen. Normalerweise hat eine Hydrozele keine schädliche Auswirkungen auf die Hodenfunktion.

Bei jeder Hydrozele sollte immer eine Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss eines Hodentumors durchgeführt werden.

Behandlungsbedürftigkeit besteht meistens nur subjektiver Beschwerdesymptomatik.

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Sonographisches Bild einer Hydrozele: die schwarz dargestellte Flüssigkeit umgibt den Hoden

Ursache für eine angeborene Hydrozele

ist ein unvollständiger Verschluss des Leistenkanals im Kleinkindesalter, so dass Flüssigkeit aus dem Bauch in den Hodensack gelangen kann. Alle anderen Formen einer Hydrozele bilden sich erst später und werden deshalb als erworben bezeichnet. Die Ursachen können stattgehabte Nebenhodenentzündungen, jegliche operative Eingriffe am Hodensack oder in der Leiste oder Traumata sein.

Zur Therapie einer Hydrozele braucht es nicht unbedingt eine Operation. Wesentlich einfacher und weniger belastend ist die Sklerosierung (Verödung) der Varikozele. Dabei erfolgt ambulant in örtlicher Betäubung eine ultraschallgesteuerte Punktion der Hydrozele mit Absaugung der gesamten Flüssigkeit und anschließendem Einbringen eines Verödungsmittels in die Gewebsschicht, aus der die Flüssigkeit vorher abgesaugt wurde.

Die Sklerosierung führt in ca. 70% zum Erfolg, d.h. die Flüssigkeit läuft nicht mehr oder nur in unerheblichem Ausmaß nach. In ca. 30 % der Fälle tritt die Hydrozele wieder auf (meistens in geringerem Ausmaß), wobei man dann erneut eine Sklerosierung durchführen kann. Nur wenn sie dann wieder auftritt, sollte eine Operation erfolgen, wobei hier die Erfolgsrate fast 100 % beträgt. Wenn die Hydrozele sehr groß ist, sind die Erfolgschancen der Sklerosierung geringer, so dass in diesem Fall primär operiert werden sollte. Die Operation kann ebenso ambulant durchgeführt werden und dauert etwa 30 min, es bedarf dazu aber einer Vollnarkose.

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Sehr große Hydrozelen, die nur operativ behandelt werden können

Spermatozele

Eine Spermatozele, also eine Zyste im Bereich des Nebenhodens, kann ebenso in jedem Alter auftreten. Es gibt verschiedene Arten von Spermatozelen, oft sind sie Folge einer Stauung des Nebenhodenkanals, wie z. B. nach einer Sterilisation, und meist finden sie sich am Nebenhodenkopf. Eine Spermatozele verursacht nur selten so starke Beschwerden, dass sie deshalb behandlungsbedürftig wird. In jedem Falle gilt bei der Behandlung einer Spermatozele größte Zurückhaltung immer dann, wenn der Kinderwunsch des Patienten noch nicht abgeschlossen ist. Denn jede Spermatozelenbehandlung birgt das potentielle Risiko eines Verschlusses des Nebenhodenkanals, also einer Sterilisation (zumindest einseitig).

Deshalb darf die operative oder interventionelle Behandlung einer Spermatozele ohne ausführliche Aufklärung des Patienten über das damit verbundene hohe Risiko einer Sterilisation keinesfalls durchgeführt werden, bei jungen Männern ist höchste Zurückhaltung geboten!

Die Therapie der Spermatozele

ist ohne großen Aufwand (so wie bei der Hydrozele) und mit einer Erfolgsrate von ca. 90 % mittels Sklerosierung (Verödung) möglich. Nur in sehr wenigen Fällen kommt es wieder zum Nachlaufen der Flüssigkeit, so dass dann nach zwei- bis dreimaliger Sklerosierung eine operative Entfernung nötig sein könnte.

Es gibt noch viele weitere Erkrankungen im Genitalbereich, die operativ behandelt werden. Dazu gehören Hodentumore, von denen es gutartige und bösartige gibt. Um bereits während der Operation sicher sein zu können, welche Art von Tumor vorliegt, wird das Tumorgewebe bereits während der Operation durch einen Pathologen untersucht. Diese sog. Schnellschnittuntersuchung wird in einem nahe gelegenen pathologischen Institut durchgeführt, so dass der Operateur noch während der Operation die wichtige Information über die Art des Tumors erhält und so das weitere operative Vorgehen festlegen kann.

Hodentumore werden nicht selten bei der Abklärung von Männern mit unerfülltem Kinderwunsch festgestellt, weil viele Männer mit Hodentumor eine Fertilitätsstörung aufweisen.

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